«Seit dem Merger mit dem anderen Unternehmen verlieren wir immer mehr entscheidende Mitarbeiter. Wir müssen unbedingt die Guten halten und dafür sorgen, dass wir das Beste aus beiden «Welten» zusammenführen.»
Ein internationaler Konzern kaufte ein Unternehmen ähnlicher Größe, um wieder Innovationsführerschaft zu gewinnen. Bei der Zusammenlegung der bestehenden Unternehmen auf Länderebene drohte das Vorhaben zu scheitern: Da viele Bereiche nun doppelt besetzt waren, stieg schnell die Unsicherheit bei den Führungskräften und Mitarbeitern. Als die ersten erfahrenen Mitarbeiter kündigten, schrillten die Alarmglocken.
Nachdem azimut beauftragt worden war, diese Dynamik zu durchbrechen, mussten wir der Versuchung widerstehen, die Mitarbeiter zu beruhigen. Ein «Es wird schon nicht so schlimm werden», würde das Gegenteil bewirken, das war uns im Vorhinein klar.
Unser erstes Ziel war es, das Vertrauen in das Unternehmen und das Top-Management wieder herzustellen. Wir organisierten Großveranstaltungen mit Führungskräften beider Unternehmen. Die konnten dort ihre Befürchtungen und Erwartungen artikulieren, um anschließend mit dem Management Team in einen Dialog zu treten. Dabei durften und konnten auch unangenehme Themen offen angesprochen werden.
Begleitend coachten wir die Mitglieder des Management Teams. Gerade in Zeiten großer Unsicherheit ist die Qualität der Kommunikation durch das Management Team entscheidend. Mit unserer Kenntnis der Befindlichkeiten im Unternehmen stellten wir sicher, dass keine Fehler in der Kommunikation passierten, die alles wieder zunichte gemacht hätten.
Es ging auch darum, die neu entstandenen Teams wieder arbeitsfähig zu machen. Wir leiteten zahlreiche Workshops mit den neuen Teams: Wenn unterschiedliche Kulturen plötzlich miteinander müssen, geht es darum, rasch tragfähige Verbindungen zu identifizieren und dort anzusetzen. Nicht Anpassung der einen an die anderen, sondern der Beginn einer neuen Kultur war das Thema.
Zuletzt begleiteten wir noch die Management Teams einzelner Länder bei der Entwicklung einer «Länder-Vision neu», die dann in Townhall Meetings den Mitarbeitern präsentiert und erläutert wurde.