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Sie sind Mentorin für Persönlichkeitsbildung, was bedeutet “mind the gap” für Sie?
In der Komplexität des modernen Lebens haben wir oft das Gefühl unfrei und in verschiedene Richtungen gezerrt zu werden. Für mich bedeutet “Mind the gap” einen Appell an unsere Achtsamkeit, Trennendes zu integrieren.
In Bezug auf meine Arbeit heißt das konkret, nicht nur zu schauen, wer wir sind, sondern auch wer wir sein könnten. Dafür muss man eine Brücke schlagen vom Bewussten zum Unbewussten um zu unserer unverwechselbaren Authentizität zu gelangen.
Sie arbeiten mit der Methode der Wertimagination (nach Uwe Böschemeyer). Worum geht es da?
Wertimaginationen führen zum Verständnis unserer Polarität. Im Gegensatz zum Traum, bei dem wir Objekt der Bilder sind, werden wir in der WIM (Wertimagination) herausgefordert, mit der Unterstützung des Mentors aktiv mit den Bildern umzugehen. Dadurch wird Wandlung möglich.
Auf diese Weise ermöglicht WIM eine Verbindung des rein Kognitiven mit den kreativ gestaltenden, sinnstiftenden Kräften (wie Freiheit, Verantwortlichkeit, Hoffnung, Mut, Liebe), zu denen wir alle im Unbewussten Zugang finden können.
Warum sollten sich Führungskräfte mit solchen Themen der Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen?
Wir führen und motivieren durch das was wir sagen und tun aber vor allem durch das, wer wir sind. Die inneren Bilder sind nicht nur sinn- sondern vor allem auch identitätsstiftend. Dadurch können sie auch einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Burn-Out und Versöhnung mit Altem leisten. Sie verweisen auf Kräfte und Potentiale in uns, die uns vom Bewusstsein allein nicht immer zugänglich sind. Sie fördern unsere Kreativität und Resilienz.